1936 fand in der Pariser Galerie Ratton eine große Ausstellung surrealistischer Objekte und Skulpturen mit über 200 Exponaten statt. Zu diesem Anlass schuf Max Ernst das „Objet mobile recommandé aux familles“.
Holzobjekte hatte Max Ernst seit spätestens den zwanziger Jahren geschaffen. Viele dieser Arbeiten sind nicht erhalten, und auch das „Objet mobile“ galt bis 1969 als verschollen. Nach seiner Wiederentdeckung wurde es 1970 in einer Max-Ernst-Ausstellung im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart gezeigt, und der Künstler entschied, das Werk als Vorlage für ein Multiple zu verwenden. Das Original von 1936 befindet sich heute in den Sammlungen des Wilhelm-Lehmbruck-Museums in Duisburg.
Die mehr als latente Erotik, die Max Ernst in seinem spielerischen Titel süffisant andeutet, ist aufgrund diese Mechanismus und der phallischen Form des Holzgerüstes kaum zu übersehen.
Das Werk verweist darüber hinaus, so wie Wollknäuel in anderen Werken Ernsts, auf die griechische Mythologie. Denn sie zitieren den Mythos der drei Parzen, der Schicksalsgöttinnen, die den Lebensfaden spinnen, bemessen und abschneiden. Max Ernst nimmt zudem Bezug auf das berühmteste Gedicht von Paul Valéry, einem der wesentlichen Vorläufer des Surrealismus. „La Jeune Parque“ – die junge Parze –, 1917 von Valéry geschaffen, ist ein Werk voller erotischer Anspielungen und hermetischer Symbolik, an die Max Ernst mit seinem „Objet Mobile“ anschließt.