Von 1994-1996 war Peter Blake „artist in residence“ in der National Gallery in London. Dabei schuf er eine Reihe von Werken, die sich auf klassische Gemälde in der National Gallery beziehen. Er hatte die freie Wahl aus 66 Räumen voll mit Bildern und entschloß sich, die Herausforderung anzunehmen – und, wie er selbst sagte, gleichzeitig unter Beweis zu stellen, daß er ein ernstzunehmender Maler ist.
Das Resultat war ab Oktober 1996 die Ausstellung „Now we are 64: Peter Blake at the National Gallery“ mit 60 Werken, darunter auch einige aus früheren Jahren. Auch das vorliegende Gemälde nach Pollaiuolos „Apollo und Daphne“ aus dem 15. Jahrhundert wurde in der Ausstellung präsentiert.
Das Gemälde illustriert eine der „Metamorphosen“ des Ovid. Der Gott Apollo hatte Eros als schlechten Schützen verspottet. Daraufhin schoß dieser einen goldenen Liebespfeil auf Apollo und einen bleiernen, liebesabwehrenden, auf die Nymphe Daphne. Von Apollo bedrängt, flehte sie auf der Flucht ihren Vater, den Flußgott Peneios, an, ihre Gestalt zu verändern. Er verwandelte sie in einen Lorbeerbaum. Zu Ehren Daphnes trug Apollo fortan einen Lorbeerkranz oder eine mit Lorbeer geschmückte Kithara.