Die aus dem Katalanischen mit ‚Korb‘ zu übersetzende Papierarbeit ist dem Spätwerk Tàpies‘ zuzuordnen. Nicht nur hat der Künstler das Korbsujet bereits zuvor wiederholt ausgelotet; sowohl technisch als auch formal fasst die Malerei die Charakteristika von Tàpies‘ Werk zusammen. Durch die Verwendung unterschiedlicher Zeichenstifte und Malutensilien hebt er jeweils unterschiedliche Qualitäten und Texturen hervor: von klaren Linien über diffuse Partien bis hin zu abgrenzenden Flächen. Was die Motivik betrifft, greift Tàpies auf das vertraute Vokabular zurück: Neben seinen prominent platzierten Initialen findet sich das für ihn so charakteristische Kreuz wieder, gefolgt vom einem zentral angeordneten schwarzen Signet, das als Drei gelesen werden könnte, jedoch auch andere Interpretationsmöglichkeiten zulässt. Schwungvoll und mit breitem Duktus umgesetzt, wird es am unteren rechten Bildrand von drei kleineren, unscharf wirkenden Zeichen fortgesetzt. Handelt es sich hier um Buchstaben oder gar ein Wort? Im oberen Bildbereich verweisen zwei Pfeile auf das zentral angeordnete Objekt: den Korb?
Tàpies lässt es letztendlich offen, wie die von dunklen Ecken gerahmte Komposition zu deuten ist. Das Entscheidende ist die Erkenntnis der Betrachtenden, denen er durch die Komplexität seiner Werke vielfach Denkansätze bietet. Ebenso wenig wie es nur eine Leseart gibt, lässt sich Tàpies trotz Parallelen uneingeschränkt und ausschließlich bestimmten Kunstrichtungen wie dem Informel, der Arte Povera oder Minimal Art zuordnen.