Norbert Tadeusz wurde an der Kunstakademie Düsseldorf von Joseph Beuys als Meisterschüler ausgewählt. Mit seiner gegenständlichen Malerei war er eine große Ausnahme und wurde von den Kommilitonen verspottet.
Erst in West-Berlin, wo ein anderes künstlerisches Klima herrschte als in Düsseldorf, fand Tadeusz 1972 in Markus Lüpertz, A.R. Penck, Jörg Immendorff und Sigmar Polke gleichgesinnte Künstlerkollegen, die ebenfalls gegenständlich malten.
1983 verbrachte er als Stipendiat des Villa Romana-Preises ein Jahr in Florenz, wo sich seine Liebe zu den Meistern der italienischen Malerei noch verstärkte.
Tadeusz ist bekannt für seine, oft großformatigen, expressiven Bilder, in denen häufig Figuren in eigenartigen Positionen dargestellt sind. Seine Gemälde zeichnen sich insbesondere durch komplexe Kompositionen, überzeugende Formstrenge und eine überwältigende Farbkraft aus.
Im vorliegenden Bild sehen wir ein Zimmer mit einem geöffneten Fenster, der Blick geht auf grüne, von der Sonne beschienene Bäume. Die ruhige Szene wird aufgehoben durch eine fast nackte Figure im unmittelbaren Vordergrund, über die der Blick des Betrachters "stolpert", wie es eine Person tun würde, die den Raum betritt.
Seine Bilder erzählen eine Geschichte und der Künstler regt unsere Phantasie an, zu spekulieren, was für eine es bei diesem Bild sein könnte.