Auf der vorliegenden Arbeit zeigt Pechstein eine liegende, sommerlich gekleidete junge Frau, die den Kopf auf ihre Hände stützt und in Gedanken versunken scheint. Mit Bleistift und Aquarell hat Pechstein sein Modell festgehalten, welches er in dieser Zeit öfter porträtierte. Tatsächlich handelt es sich weder um Lotte, seine erste Ehefrau, noch um Marta, seine zweite Frau, die er im selben Jahr in Leba kennenlernen sollte.
Die vorliegende Arbeit besticht einerseits durch die Leichtigkeit der Zeichnung und der nur zum Teil mit lasierenden Farbe angedeuteten Details, und andererseits durch die ausgearbeiteten Partien, die Pechsteins Verständnis der menschlichen Physiognomie und seine Könnerschaft im Umgang mit der Farbe beispielhaft zum Ausdruck bringen.