Beuys gründete am 12. Mai 1967 den fiktiven "freien demokratischen sozialistischen Staat EURASIA", den er als Verbindung und Wechselspiel von Demokratie und Sozialismus sah. In der Zeit der Studentenbewegung war er gegen den starren Konformismus und die einengende Dogmatik von Marxismus, Leninismus und Maoismus. 1967 führte er in Wien, zusammen mit den Künstler und Fluxus-Komponisten Henning Christiansen, der auf der Orgel eine speziell dafür komponierte Musik spielte, die schamanische Performance "Eurasienstab 82 min fluxorum organum op. 39" auf. Der "Eurasienstab", am oberen Ende mit einer starken Krümmung wie ein Schäferstab versehen, diente Beuys als Symbol der Kraftausstrahlung in alle Himmelsrichtungen, er bildete Bezugsräume und verwies auf die Aufhebung von Polaritäten, die Vereinigung von Gegensätzen, die Identifikation von Raum und Zeit, die Annäherung von Vision und Realität.
Auf der Postkarte des Werks " Eurasienstab über den Alpen II" schwebt der Eurasienstab hinter der Münchner Frauenkirche über dem Alpenpanorama, auf der mit Braunkreuzen gestempelten Aluminiumplatte ist er vier Mal dargestellt.