Knoebel, ein Meister der Abstraktion, wandelt mit seinem Werk auf dem schmalen Grat zwischen Malerei und Skulptur. Während seine frühen Arbeiten oft schwarz-weiß waren, beginnt er nach dem Tod von Blinky Palermo Ende der 1970er Jahre, Farbe in sein Werk zu integrieren. Seine Arbeiten, selbst die kleineren Formate, ziehen durch ihre brillante Farbigkeit die Blicke auf sich und beziehen den Raum mit ein. Seine Werke sind Schichtungen von Einzelelementen, die er in immer neuen Varianten kombiniert.
Titel wie Anima Mundi, Weltseele, weisen auf die Philosophie Knoebels hin, für den das Zusammenwirken von Form, Farbe und Materialität nicht nur Voraussetzung für sein eigenes Werk ist, sondern für die Kunst im Allgemeinen. Die formale Strenge seiner Vorbilder, des russischen Suprematisten Kasimir Malewitsch und des holländischen Konstruktivisten Piet Mondrian, lockert Knoebel mit spielerischer Leichtigkeit auf.