Jawlenskys Kunst war von Anfang an geprägt von seiner individuellen Vorstellungskraft. Das zu malende Motiv war ihm stets nur Anregung und Instrument für seine Kunst, die in ihrer Darstellung immer über einen nachahmenden Naturalismus hinausging. Stets gepaart mit dem Ausdruck seiner subjektiv empfundenen inneren Wirklichkeit, fand Jawlensky zu seiner Kunst, die zwar den Realismus nicht verleugnete, diesem aber eben nicht mimetisch folgte. Von Beginn an beschritt er eigene Wege der Abstraktion, die sich stringent entwickelte und im Laufe seines künstlerischen Lebens steigerte.
Entsprechend war Jawlensky nie an einer narrativen Kunst interessiert, anekdotisches hat er stets vermieden. Mythologisches, Literarisches, Historisches waren für ihn nicht von Relevanz. Es sind nur wenige Themen, die er bearbeitet, die ihm aber genügen, um sein künstlerisches Anliegen zu schildern. Essentiell für den Künstler war der Umgang mit Farbe: einfache, intensive Töne bestimmen seine Palette. Die reinen Farben werden nebeneinander auf die Leinwand gesetzt und sollen sich im Auge des Betrachters mischen, die Farbe bestimmt die Form. Hinweise auf Räumlichkeit verschwinden zunehmend, Motive werden angeschnitten, der Bezugsrahmen wird eliminiert, die Umrisslinie gewinnt zunehmend an Bedeutung.