Neo Rauch (geboren 1960 in Leipzig) gilt als der prominenteste Vertreter der Neuen Leipziger Schule. Sein Werk weist Versatzstücke aus unterschiedlichen Kontexten auf, die historischer, gesellschaftspolitischer oder kultureller Natur sein können und – von Surrealismus über Historienmalerei bis Realismus – vielfach Referenzen an die Kunstgeschichte beinhaltet. Collageartig fügt Rauch narrative Szenen zu komplexen Kompositionen zusammen, die keinesfalls eindeutig zu entschlüsseln sind, sondern in ihrer Rätselhaftigkeit vielmehr unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten offerieren. Das Unterbewusstsein spielt in Rauchs traumähnlichen Bildschöpfungen, in denen geheimnisvolle Figuren und Landschaften aus scheinbar unterschiedlichen Zeit-, Raum- und Bedeutungsebenen kombiniert werden, eine entscheidende Rolle. Die sich darin widerspiegelnden menschlichen Erfahrungen und Realitäten lassen dabei Spielraum für eine widersprüchliche, kritische oder eine sich identifizierende Betrachtungsweise.
Neo Rauch studierte in den 1980er-Jahren an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er später als Professor lehrte. Einzelausstellungen des Künstlers wurden in renommierten Museen präsentiert, wie zum Beispiel im Des Moines Art Center, Iowa; The Drawing Center, New York; Metropolitan Museum of Art, New York; Musée d'Art Contemporain de Montreal, Montreal; in der Pinakothek der Moderne, München; Albertina, Wien; und im Deutsche Guggenheim, Berlin.
Rauchs Werke befinden sich in renommierten Sammlungen wie dem Museum of Contemporary Art, Los Angeles; Museum of Modern Art/Judith Rothschild Foundation Contemporary Drawings Collection, New York; Solomon R. Guggenheim Museum, New York; Carnegie Museum of Art, Pittsburgh; Stedeljik Museum, Amsterdam; Denver Art Museum, Denver; Kunstmuseum Wolfsburg, Wolfsburg; in der Rubell Family Collection, Miami/Washington D.C. und Friedrich Christian Flick Collection, Zürich/Berlin.