Die menschliche Figur steht im Mittelpunkt von Brodwolfs Werk. Seit er Ende der 1950er Jahre die sogenannte "Tubenfigur" entwickelte, ist diese als Sinnbild der menschlichen Existenz in den meisten seiner Arbeiten präsent: "Die Figur erscheint in unterschiedlicher Gestaltgebung und Strukturbildung - als Umriß, Schein oder Schatten, durchs Papier fließend, als Aschekörper eingebrannt, oder in ihrer plastischen Körperlichkeit auf den Bildgrund montiert. Die Figur erhält Form und Ausdruck mittels Graphit, Tusche, Farbtinte, Wasserfarbe, Asphalt, Staub, Asche. - Figur ist allgegenwärtig.
(Jürgen Brodwolf: Zu meinen Arbeiten, aus: Jürgen Brodwolf, "Figur - 100 Arbeiten auf Papier 1963 - 1996, Stuttgart 1996, S. 143)