Simon Schubert lässt aus einem einfachen Blatt Papier mit präziser, gestalterischer Technik des Faltens die Illusion eines dreidimensionalen Raumes entstehen. Bei einem bestimmten Lichteinfall entsteht die Vorstellung eines tiefen Raumes, mit Ansichten von Säulen und Türen, Durchgängen und Treppen. Abwesenheit, Verschwinden oder die innere Wahrnehmung von Erinnerung sind immer wiederkehrende Themen in seinen Papierarbeiten.
Die menschenleeren Interieurs, die manchmal nur einen Schatten einer Person erahnen lassen, strahlen etwas Geheimnisvolles aus. Wir durchwandern alte mystische Häuser, die unbewohnt scheinen. Wenige Möbel, keine Dekoration aus der wir etwas über die Bewohner oder vergangenen Besitzer ablesen könnten. Dem Betrachter stellt sich die Frage: Was würde ich vorfinden, wenn ich die Treppe hinabsteigen würde, was befindet sich im Keller? Worauf blickt das Fenster am Ende des Ganges: einen Garten, Häuser, einen Wald, das Meer..., welch opulenter Saal, geheimes Laboratorium, heimelige Bibliothek verbirgt sich hinter der großen Flügeltür, und wohin führt die Treppe und was befindet sich hinter der Tür unter ihr?
Simon Schubert spielt virtuos mit unseren Gedanken. Unsere Phantasie wird herausgefordert, seine Räume bilden eine Leinwand für unendlich viele, unterschiedlichste Filme.