Franz Marcs „Zwei stehende Mädchenakte“, die er in die Geborgenheit eines rötlich gehaltenen Baumgeflechts versetzt, eine locker auf einen grünlich leuchtenden Stein lehnend, zeigen die enge Verbundenheit, die Franz Marc zwischen Natur und Lebewesen fühlt. Die Bäume suggerieren ein Umfangensein der weiblichen Figuren von der Natur, und ihre „Falschfarbigkeit“ verstärkt den Ausdruck einer Gefühlswelt voller Innerlichkeit. Zugleich ist es eine mystische, fast surreale Welt, die durch den wie ein Edelstein grün schimmernden Felsen ein Geheimnis zugleich zu bergen und zu enthüllen scheint.
Seine malerischen Absichten hat Franz Marc 1911 in einem Brief an August Macke so formuliert:
„Mein ganzes Trachten ist, innerlicher zu werden, jeder auf dem Bilde vorkommenden Farbe und Form eine innerliche, nicht beweisbare Notwendigkeit zu geben. Die Wirkung echter Kunst ist nie beweisbar oder erklärbar.“