François Morellet gilt als einer der Hauptvertreter der geometrischen Abstraktion der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und als Vorreiter des Minimalismus.
Für Morellet bezieht sich das Kunstwerk nur auf sich selbst. Er beabsichtigt, den kreativen Prozess zu kontrollieren und die überkommene romantische Vorstellung von Kunst und Künstlertum zu entmystifizieren, indem er den Schaffensprozess durch ein im voraus festgelegtes Prinzip steuert, das den Zufall einbezieht. Die mathematischen Bezüge und der konsequent geometrische Ansatz in seinen Werken lassen sie oftmals auf der Grundlage von Gleichungen und numerischen Systemen entstehen, die der Künstler frei erfunden hat. Diese eigentümliche Verbindung eines rational-mathematischen mit einem ästhetisch-zufälligem Gestaltungsprinzip in seinen Stahlskulpturen, Lichtinstallationen und kinetischen Objekten beschreibt Morellet selbst so: „Eine wahre Erfahrung muss aus kontrollierbaren Elementen durchgeführt werden, indem man systematisch nach einem Programm voranschreitet.“