So wenig sich Anselm Reyle auf ein Medium festlegen lässt und zwischen Malerei, Skulptur und Installation changiert, so vielfältig sind auch die Einflüsse, die er in seinem Werk verarbeitet. Von der klassischen Moderne über Musik und Architektur bis hin zur Pop Art greift er verschiedenste Elemente auf, die er rekontextualisiert und in veränderter Form, mitunter auch provokant überspitzt, in seine Werke einfließen lässt. Gefundene und ausrangierte Objekte, die Reyle aus ihrer ursprünglichen Funktion löst, glitzernden Materialien, Spiegel oder Neonleuchten gehören zum vielseitigen Materialfundus des Künstlers. 'High and low culture', Kitsch und Kunst stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander. Reyles Folienarbeiten und Streifenbilder, bei denen er Dekorationsmaterial der Konsumwelt in abstrakte Malereien übersetzt, zählen zu den bekanntesten Werken des Künstlers.
Anselm Reyle (geb. 1970 in Tübingen) erlangte in den 2000er-Jahren rasch internationale Bekanntheit: Neben Soloschauen wie beispielsweise in der Kunsthalle Zürich, nahm er an wichtigen musealen Ausstellungen teil, darunter im MOCA Museum for Contemporary Art, Los Angeles; New Museum, New York; Palazzo Grassi, Venedig; oder in der Tate Modern, London. Sein Werk ist in bedeutenden Sammlungen vertreten, so beispielsweise in der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, Berlin; Centre Pompidou, Paris; Pinault Collection, Venedig; Saatchi Gallery, London; und in der Rubell Family Collection, Miami.