Entgegen dem Zeitgeist in der deutschen Nachkriegskunst, für die die Abstraktion das Maß aller Dinge war, entschied sich Horst Antes als einer der ersten Künstler gegen die Abstraktion. Er gilt als einer der Mitbegründer einer neuen figurativen Malerei in Deutschland und war eines der ersten Mitglieder der Gruppe Neue Figuration.
Sein Interesse für afrikanische und indianische Kunst brachte dem Künstler neue Impulse. Er sammelt selbst rituelle Objekte der Pueblo-Indianer und schrieb sogar ein Buch darüber. Besonders die Kachina-Figuren inspirierten ihn zur Schaffung seiner „Kopffüßler“, die ein markantes männliches Profil zeigen. Sie waren – und sind - unverwechselbar und machten ihn schlagartig bekannt. Damit hatte Antes eine Chiffre für die menschliche Gestalt gefunden, die er in den unterschiedlichsten Techniken variierte. Durch ihre Reduzierung konnte er sie mit immer neuen Inhalten und Bedeutungen ausstatten. Der nächste Schritt für den Künstler war es, die Kopffüßler auch dreidimensional darzustellen. 1963präsentierte er in der Villa Massimo in Rom die erste Skulptur eines Kopffüßlers.
Der frühe Kopf „Die Lust an Adam“ von 1967, im Gegensatz zu den späteren Skulpturen bemalt, läßt in seiner Farbigkeit die Verwandtschaft mit den Kachina noch erahnen. „Adams“ großes blaues Auge blickt dem Betrachter entgegen, er strahlt große Ruhe aus, aber auch Freude und Lebenslust.
Viele seiner Skulpturen stehen auf vielen öffentlichen Plätzen, zum Beispiel vor der Städtischen Galerie Sindelfingen, vor der Filiale der Bundesbank in Essen, vor dem Hauptbahnhof in Düsseldorf oder auf dem „Platz der Köpfe“ auf dem Gelände des ZDF-Sendzentrums in Mainz.
„Der ganze Mensch ist im Kopf enthalten“ Horst Antes