Rebecca Horn kann sicher als eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart bezeichnet werden. Seit den frühen 1970er Jahren hat sie ein ebenso umfassendes wie kohärentes Werk entwickelt, das Skulptur, Malerei, Installation und Performance, aber auch Literatur und Film umfasst. Es ist diese Komplexität und Stringenz, die Unbedingtheit ihrer gestalterischen Ästhetik und inhaltlichen Ausrichtung, die Rebecca Horn in ihrem künstlerischen Schaffen auszeichnet. Zahlreiche Ausstellungen in den bedeutendsten Museen der Welt, die Teilnahme an nahezu allen großen Ausstellungen der letzten Jahrzehnte und eine beeindruckende Zahl von Preisen und Auszeichnungen sind nur die äußeren Belege für die Relevanz ihrer künstlerischen Arbeit.
Arbeiten auf Papier, in der Regel von Blau- und Schwarztönen dominiert, haben in Rebecca Horns Schaffen der letzten Jahre einen wichtigen Platz eingenommen. Die gestische, auf den ersten Blick ungegenständliche Malerei entpuppt sich bei näherem Hinsehen oft als gegenständlich, in jedem Fall aber immer als eine Art Strukturbild von Raum, Zeit und Bewegung. Rebecca Horn ist eine Künstlerin, die sich intensiv mit der Kunstgeschichte auseinandersetzt und Motive, Metaphern und Symbole in ihrem eigenen Bildkosmos neu verknüpft und interpretiert.