Das „Stilleben in Grau“ zeigt eine groß angelegte Komposition verschiedener Objekte. Im Zentrum steht ein geschnitzter Hocker aus Kamerun. Die geometrischen Formen des Frieses mit seinen spitzen Winkeln und Dreiecken nimmt Pechstein im Muster des Teppichs erneut auf. Die chinesische Vase verwendet Pechstein in mehreren Gemälden.
Den Bildhintergrund nimmt ein figürlich geschmückter Wandbehang ein. Der ebenfalls kubistisch aufgefasste, stilisierte hockende Akt, der auf ihm erkennbar ist, findet sich auch in anderen Werken Pechsteins.
Der auf dem Boden stehende Hocker bestimmt die Komposition mit ihrer starken Draufsicht. Auf dem Hocker befindet sich eine Schale mit Zitronen, Aprikosen und einem Blumenkohl, dessen umhüllende Blätter, abgeschnitten und abgeknickt, an die prismatisch zergliederten Formen der anderen Bildelemente erinnern. Im Zentrum des Bildes verzichtet der Maler auf eine kubistische Behandlung der Objekte. Die Früchte erhalten hierdurch eine beeindruckende Präsenz, die durch die leuchtende Farbigkeit noch verstärkt wird. Pechstein verbindet in diesem Bild Elemente des Kubismus mit der Farbigkeit der Fauves auf eine ganz neuartige Weise. In einem Brief an seinen Freund Alexander Gerbig schreibt Pechstein 1912: „Das einzige, was ich jetzt gearbeitet, sind Stilleben, […] hauptsächlich beschäftigte mich die Harmonie rosa, tiefstes Blau, zur Steigerung eines Grün […]“