Markus Lüpertz hat sich 2012 mit den ersten 19 Artikeln des deutschen Grundgesetzes, den sogenannten Grundrechten künstlerisch auseinandergesetzt, und 19 Gemälde, eines zu jedem Artikel, sowie eine Bronzeskulptur geschaffen.
Die Skulptur zeigt einen in Rottönen gefassten männlichen Torso, der auch auf allen 19 Gemälden wiederkehrt, so auch in dem Bild „Artikel 3 (Grundgesetz-Zyklus)“. Hier also bezieht sich Lüpertz auf den dritten Grundgesetz-Artikel, der die Gleichheit aller Menschen proklamiert und garantiert.
Das Motiv des männlichen Torsos kehrt in Lüpertz‘ Werken beständig wieder: ein unmittelbarer Bezug auf die Antike, aber auch ein Symbol der Unvollendetheit wie der Verletzbarkeit gleichermaßen, eine Hieroglyphe für den Menschen, das Menschsein insgesamt. Für Lüpertz ist die Antike und ihre Rezeption eine Art „Grundgesetz“ der Kunst, ein Standard und eine Referenzgröße, deren Interpretation für den Künstler Maßstab seines eigenen Schaffens, aber auch ein ebenso erratisches wie ikonisches Symbol des Menschen ist.