In seinem "Manifesto blanco" erläuterte Fontana 1946 seine Theorie des "Spazialismo". Der Künstler war auf der Suche nach einer neuen Raumerfahrung, nicht nur für die Bildhauerei, sondern auch für die Malerei. Während dieser Zeit fand in seinem Werk ein Wechsel statt – vom Bild zum Objekt. Ihm ging es um die Öffnung von Räumen, indem er z.B. mit spitzen Hilfsmitteln die Leinwand oder Bildoberfläche durchbohrte. 1958 öffnete er in dieser Weise monochrome Leinwände mit einem scharfen Messer. Der dabei entstandene Schlitz ließ die Illusion eines unendlichen Raumes dahinter entstehen. Auf diese Weise durchbrach er die Zweidimensionalität seines Kunstwerkes und öffnete somit eine weitere Raumdimension. Die künstlerische Absicht lag darin, die Leere als positives Element auszudrücken. Später übertrug er das gleiche Prinzip auf Reliefs aus verschiedenen Materialien und auf eiförmige Objekte aus Ton und Bronze.