Mirós Skulpturen folgen überwiegend dem Prinzip der Materialcollage, bei dem der vielseitige Künstler seit den 1940er Jahren in weitgehend frei aus Ton modellierte Formen seine "objets trouvés", also etwa Blechdosen, Gerätschaften, Draht, Holzstücke etc. einmontierte. Schon im Gipsabdruck und erst recht im anschließenden Bronzeguß verwischen sich die Grenzen zwischen realen und phantastischen Partien zugunsten eines einheitlichen Gesamteindrucks, der den Charakter als eigenständiges Kunstwerk unterstreicht.
Miró, der zeitlebens für die "Ermordung der Malerei" eintrat, vollzog mit der Collage und der Assemblage nicht nur die provokative Überschreitung der Gattungsgrenzen, sondern gab zugleich einen Teil seiner künstlerischen Kontrolle an den Zufall ab und entkräftete den traditionellen Geniebegriff. In seinen grotesken Figuren - Mischwesen aus Mensch, Tier und Pflanze - verband er figurativ-gegenständliche Formen mit abstrakt-ornamentalen Partien und widersetzte sich hinter der Fassade des künstlerisch wertvollen Materials Bronze vehement dem bürgerlich-klassischen Schönheitsideal.