Die Verwirklichung des eigenen Traumes als wahres Leben anstelle von gesellschaftlicher Anpassung in einem 'kulturellen' Ordnungsgefüge machen Dubuffet zu einem konsequenten Einzelgänger. Risikobereitschaft, Offenheit und hohe geistige Kapazität kommen bei ihm in einer großen Wandlungsfähigkeit zum Ausdruck: Das Erreichte wird immer wieder aufgegeben, um Neues hervorzubringen. Das Oeuvre des Künstlers reicht von den archetypischen Figuren der vierziger Jahre bis zu den ungestümen Entladungen gestischer Pinselzüge in seinen letzten gemalten Bildern. Dubuffet bemühte sich um eine anti-intellektuelle Kunst, die er auch in Texten und Vorträgen verteidigte; seine frühen Gemälde sind vom Bildvokabular der Kinder, Naiven oder Geisteskranken inspiriert