Mit seinem 1961 erschaffenen "Kopffüßler" antwortete Horst Antes zu Beginn der 1960er-Jahre auf die abstrakten Stilrichtungen des Informel und etablierte eine neue figurative Tendenz in der Malerei. Die von Expressionismus, Kubismus und der Primitiven Kunst inspirierte Gnomengestalt - bestehend aus Kopf, Augenpaar, Armen und Beinen - wurde zum alleinigen Thema und Motiv seiner Bilder. Ganz aus der Farbe entwickelt, will die Figur nicht als abstrahierte Verkörperung des Menschen verstanden sein, sondern als eine zum Zeichen reduzierte Kunstfigur oder - wie es der Sammler Wolf Hermann beschrieben hat - als "frei erfundene und veränderbare Hieroglyphe für die Erfahrung menschlicher Gestalt".