In seinem Spätwerk gewann das Motiv des Torsos wieder besondere Bedeutung in Arps Werk. Wie in seinen früheren Skulpturen ist der Begriff Torso eher eine Assoziation des menschlichen Körpers als eine Darstellung im klassischen Sinne. Arp behält sein Prinzip der Metamorphose von Formen in diesen Skulpturen bei, die als aufstrebender Organismus erscheinen und ein Element des Wachstums in ihrer Struktur und Erscheinung aufweisen. Das Verschmelzen der Formen eines Körpers (Torso) und eines Gefäßes (Vase) verbindet diese beiden Aspekte: Es gibt jedoch keinen Hinweis darauf, welches der beiden in das andere hineinwächst oder ob diese Metamorphose reversibel, andauernd oder oszillierend ist - ein Zustand formaler Möglichkeit vor ihrer endgültigen Bestimmung, der im Zentrum von Arps künstlerischer Sprache steht.
Die Skulptur ist einerseits ein Gefäß, das heißt, sie ist bereit, alles zu empfangen und aufzunehmen, was die Vorstellungskraft des Betrachters mental hineinfüllt, und andererseits ist sie ein eigener Körper, eine wachsende, gleichmäßige lebendige Struktur. Seine organischen Formen vermitteln den Eindruck von Bewegung, und gleichzeitig fügt Arp eine Ambivalenz des Materials hinzu, da der visuelle Aspekt sowohl die Vorstellung einer weichen Oberfläche als auch eines festen, harten Metallgegenstands vermittelt.
Schließlich greift Arp auf das klassische Konzept des Corpus quasi Vas zurück - der Körper ist wie ein Gefäß für die immaterielle Seele und ermöglicht in dieser Perspektive die Erkenntnis der Existenz einer geistigen Welt jenseits der materiellen Oberfläche der Dinge.