Boteros ganz eigener Stil mit seinen glatten, voluminösen Formen hat heute einen hohen Wiedererkennungswert. Man erkennt die stetige Suche des Künstlers nach einem Weg, dem Volumen Präsenz und Realität zu verleihen. Er holt sich seine Themen aus der gesamten Kunstgeschichte - vom Mittelalter zum italienischen Quattrocento, von der Lateinamerikanischen Kolonialkunst bis zu den modernen Trends des zwanzigsten Jahrhunderts - Botero paßt sie seinem Stil an. Seine Skulpturen sind die logische Fortführung seiner Malerei. Es scheint, als wären die bekannten Figuren von der Leinwand herabgestiegen, um sich uns in ihrer ganzen Fleischlichkeit zu präsentieren. Der Betrachter muß dem Verlangen widerstehen, die properen Damen zu berühren oder das Hinterteil eines Pferdes zu tätscheln. Sogar die kleinen Skulpturen haben etwas monumentales an sich, eine starke Präsenz, die man nicht ignorieren kann.