Nay reiste im Sommer 1937 nach Norwegen, besuchte Munch in Skojen bei Oslo und reiste dann für drei Monate auf die Lofoten, wo er großformatige Aquarelle schuf. Nach seiner Rückkehr nach Berlin begann er in seinem Atelier mit der Arbeit an den so genannten "Lofoten"-Bildern. Nays Aufenthalt in Norwegen hatte große Bedeutung für seine künstlerische Entwicklung und die Qualitäten seiner Arbeit vor dem Zweiten Weltkrieg kamen voll zur Geltung: Die bizarren Formationen der Berge und Fjorde, das kristallklare Licht, die schattenlos leuchtenden Farben des hohen Nordens und die urtümliche Welt der Fischer und Walfänger verfehlten ihre Wirkung auf Nay nie.
Meist lösen sich menschliche Figuren in rhythmisch-dynamische Abstraktionen auf. Als abstrahierte Figuren werden sie zu expressiven Farbsignaturen, wobei Landschaft und Figur als gleichberechtigte Elemente einer chromatischen Bildformation erscheinen.
Nay hatte während seiner Zeit in Norwegen eine innovative Bildstruktur entwickelt und die oft energiegeladene ekstatische Rhythmik und Farbigkeit dieser Bilder verriet seine Affinität zur Musik.