Zwischen 1915 und 1926 lebte Emil Nolde in Haus Utenwarf an der nordfriesisch-dänischen Westküste. Die Landschaft um Utenwarf stellte Nolde in diesen Jahren häufig in Gemälden und Aquarellen dar. Dargestellt ist der Blick auf den Hof von Noldes Nachbarn Boy Petersen und die unweit gelegene Mühle, ein Motiv, das der Maler wiederholt gestaltet hat. Noldes besondere Aufmerksamkeit gilt dem dramatischen Wolkenspiel, der Dynamik der Naturerscheinungen und insbesondere den Effekten der Spiegelungen auf den Wasserflächen des Meeres, der Wasserläufe und des überfluteten Marschlandes. Wie fast immer in seinen Landschaften geht es Nolde so vor allen Dingen nicht um eine anekdotische Schilderung eines bestimmten Landstrichs, sondern um die atmosphärische Besonderheit der Farben und den Ausdruck einer Stimmung, so dass eher eine Seelenlandschaft entsteht als eine topographische Wiedergabe. Dadurch gelingt es Nolde, mit nur wenigen Bildelementen und mit fast rein malerischen Mitteln eine Intensität zu erzeugen, die durchaus weit über eine reine Landschaftsdarstellung hinausgeht. Vielmehr gelangt Nolde auch in diesem Gemälde zu der für ihn charakteristischen Verbindung von Symbolik und Abstraktion.