Warhol war fasziniert, sogar besessen, von Hollywood-Berühmtheiten, insbesondere von jener seltenen Spezies, die über den eigentlichen Ruhm hinausgeht und sich einen Platz in der Populärkultur sichern konnten. Liz Taylor verkörperte Warhols Vorstellung von einer Hollywood-Ikone vollkommen - sie war schön, reich und berühmt, doch ihr Privatleben war Tragödien gezeichnet. Als Warhol das erste Portrait von Liz schuf (1963) war sie 31 Jahre alt, bereits Oscar-Preisträgerin, stand kurz vor der Scheidung von ihrem vierten Ehemann und hatte sich gerade von einer lebensbedrohlichen Infektion erholt.
Dies unterstreicht Warhols Faszination für Berühmtheiten und den Tod, die mit seinem Gemälde von Marilyn Monroe nach ihrem Selbstmord im Jahr 1962 begann und sich durch sein gesamtes Oeuvre zog. Für das Porträt von Liz Taylor verwendete Warhol ein Werbefoto für Taylors Film "Butterfield 8" – für den sie damals den Oscar erhielt- als Grundlage für den Siebdruck.
Die eigentümliche Mischung aus Glamour, Skandal und Krankheit, die Elizabeth Taylor ihr Leben lang plagte, machte sie zur ultimativen Muse für Warhol und zu einem Paradebeispiel für ikonischen Hollywood-Ruhm. Als Warhol einmal nach seinem Glauben an das Leben nach dem Tod gefragt wurde, sagte er, er würde gerne als großer Ring an Elizabeth Taylors Finger wiedergeboren werden.