Penck nimmt in seinem Werk oft Bezug auf politische Themen und so kann auch die vorliegende Arbeit „Verteilung der Beute“ durchaus als ironischer Kommentar auf den mit Problemen behafteten Zusammenschluss von BRD und DDR verstanden werden- bei dem es im übertragenen Sinne ja auch um die Verteilung der „Beute“ ging.
Das Beutetragenden Tier, Jäger und Gejagte, sind darüber hinaus typische Themen, die Penck in seinem komplexen Werk immer wieder aufnimmt und variiert und auch in seinen lyrischen Texten verarbeitet.
Auf der großformatigen Arbeit „Verteilung der Beute“ trägt ein Raubtier, ein Tiger möglicherweise, ein erbeutetes Tier im Maul davon. Darüber kreisen Aasgeier, die auf ihren Anteil der Beute warten.
Seine Bildfindungen schöpfen sich aus einer Vielzahl von Quellen, die von der Höhlenmalerei über antike Hieroglyphen bis hin zu afrikanischer Stammeskunst reicht. Die figürliche Darstellung ist so auch durchdrungen von einem komplexen ornamental-zeichenhaften Muster, das insbesondere auf dem Körper des Tieres ein vollkommen abstraktes Eigenleben entfaltet. Es verweist auf Pencks nichtgegenständliche und abstrakte Arbeiten, deren Bildsprache der Künstler, neben den figürlichen Arbeiten, seit den 1960er konsequent weiterentwickelt hat.