Das Oeuvre von Thomas Schütte umfasst neben Papierarbeiten, Graphiken und Fotografien nicht nur Installationen und Architekturmodelle, sondern sticht insbesondere durch sein bildhauerisches Werk hervor. Dabei stehen der Mensch und die Conditio humana im Zentrum seines Schaffens, das Schütte in Skulpturen unterschiedlicher Größen auslotet, die von kleinformatigen Modellen bis hin zu monumentalen Arbeiten reichen. Die Physiognomien seiner Figuren erscheinen häufig grotesk verformt oder verfremdet, wodurch sie mitunter auch eine humorvolle Wirkung erzielen, nicht ohne dass sich dahinter jedoch eine ernsthafte Intention verbirgt. Schütte ergründet die Bandbreite menschlichen Daseins mittels verschiedenster Materialien wie Bronze, Stahl, Holz, Fimo, Glas, Keramik oder Stoff. Mit seiner sowohl inhaltlichen als auch technischen Diversität und Experimentierfreude zählt Schütte zu den bedeutendsten Bildhauern weltweit, die sich mit Belangen ihrer Zeit auseinandersetzen und ihr Medium mit Blick auf seine Geschichte stets neu hinterfragen.
Thomas Schütte (geb. 1954 in Oldenburg) absolvierte von 1973 bis 1981 ein Studium bei Fritz Schwegler und Gerhard Richter an der Kunstakademie Düsseldorf. Er nahm 1987, 1992 und 1997 an der documenta teil und wurde 2005 bei der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Bedeutende Museen widmeten dem Künstler Einzelausstellungen, so beispielsweise das Kunsthaus Bregenz, Bregenz; Moderna Museet, Stockholm; die Fondation Beyeler, Basel; Serpentine Gallery, London; das Museum Folkwang, Essen; Museo Nacional de Arte Reina Sofia, Madrid und das Haus der Kunst, München.
Werke Schüttes befinden sich unter anderem in folgenden Sammlungen: ARCO Foundation Collection, Madrid; Centre Georges Pompidou, Paris; DIA Center for the Arts, New York; Friedrich Christian Flick Collection, Berlin; Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C.; Fundação de Serralves - Museu de Arte Contemporânea, Porto; Tate Modern, London und Walker Art Center, Minneapolis.