Die amerikanische Künstlerin Jenny Holzer ist vor allem für ihre Werke im öffentlichen Raum bekannt, in denen sie Technik, Sprache und politisches Statement zu multimedialen Installationen verknüpft. Angefangen als abstrakte Malerin in den 1970er-Jahren, fand sie schließlich in Wort und Schrift ein geeignetes Ausdrucksmittel für die Umsetzung ihrer künstlerischen Ideen. Von Plakaten, T-Shirts und Steinbänken über Leuchtschriftbändern und LED-Anzeigetafeln bis hin zu Lichtprojektionen nutzt Holzer eine Vielzahl von Trägermaterialien, um ihre Botschaften zu visualisieren. Obgleich ihre Arbeiten durchaus poetisch anmuten, verbirgt sich dahinter oftmals eine erschütternde Wahrheit. Holzer bewegt sich stets am Puls der Zeit und greift gesellschaftspolitisch unbequemen Themen auf: Macht, Populismus, Krieg, Gewalt finden dabei ebenso Berücksichtigung wie Genderfragen oder Umweltbelange. Holzer repräsentierte 1990 als erste Frau die USA bei der Biennale in Venedig, wo sie mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.