Das Wesen der Malerei, ihre Prozesse, Funktionen und Bedeutungen stehen im Zentrum des Werks von Christopher Wool. Der Künstler, der sich in erster Linie als abstrakter Maler versteht, bedient sich verschiedenster Techniken, die Sprühfarbe oder Lösungsmittel ebenso einschließen wie die üblicherweise für Tapetenmuster verwendeten Farbwalzen. Mitte der 1980er-Jahre beginnt Wool mit seinen „pattern paintings“ und schließlich den „word paintings“, in denen er ausgewählte Wörter und Statements mittels Schablonen in schwarzen Großbuchstaben auf weiße Malgründe überträgt. Punktationsregeln werden dabei bewusst negiert, Leerstellen neu gesetzt. Einzelne Buchstaben erscheinen fragmentiert, andere verwischt. Auslassungen und Übermalungen sind charakteristisch für Wools Herangehensweise. Eigene Fotografien, die in einem Akt der Appropriation künstlerisch weiterverarbeitet werden, und Siebdruckverfahren kommen zusätzlich zum Einsatz und verdichten so seine Kompositionen, die immer auch eine Reflexion urbanen Lebens sind.
Christopher Wool (geb. 1955 in Chicago) zog in den 1970er-Jahren nach New York, wo er an der New York Studio School studierte und im städtischen Milieu mit seinen vielseitigen subkulturellen Strömungen Inspiration für seine Kunst fand. Nach einer Soloschau im San Francisco Museum of Modern Art 1989 folgten weitere museale Einzelausstellungen, darunter im MOCA Museum of Contemporary Art, Los Angeles; Carnegie Museum of Art, Pittsburgh; in der Kunsthalle Basel, Basel; im Camden Arts Centre, London; Museum Ludwig, Köln; Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Paris; Guggenheim Museum, New York; Art Institute of Chicago, Chicago; und in The Broad, Los Angeles. Werke des Künstlers sind unter anderem in folgenden Sammlungen vertreten: Whitney Museum of American Art, New York; Museum of Modern Art, New York; Hirshhorn Museum, Washington, D.C.; Musée d'Art Contemporain, Montreal; Tate, London; Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich; Hammer Museum, Los Angeles; Museum Brandhorst, München; Albertina, Wien.